Formel-Finder










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Albino (aa) ist nicht aufgeführt, da in den BCDG-Serien alle Varianten möglich sind.

Weiss BA (xx) ist nicht aufgeführt, da es bis auf an und a, alle Varianten haben kann.

Einige der Terminologien können irreführend wirken. Z.B.: Marder Schwarzbasiert heisst eigentlich Braunmarder, ist aber technisch gesehen ein schwarzbasierter Marder. So auch Siam Schwarzbasiert, welches eigentlich Siam-Gelb heisst.

Für mehr Information, gerne den folgenden Text lesen, oder Kontakt aufnehmen.

Wahrscheinlichkeit ausrechnen

Für Züchter die ein bestimmtes farbliches Ziel verfolgen, kann es hilfreich sein die Wahrscheinlichkeit zu berechnen um den Rammler zu wählen der einen am ehesten ans Ziel bringt. Hierzu habe ich 3 kleine Videos zur Veranschaulichung.

Farblehre

Vorweg sei gesagt dass dies ein Einblick in die Farbgenetik der Kaninchen geben soll. es ist keinesfalls die komplette Wissenschaft auf dem Gebiet. Mir bringt es unheimlich viel Spass herauszufinden welche Gene meine Tiere tragen, dann zu rechnen mit welchem Rammler sie was ergeben würden um dabei tolle Farben hervorzubringen.

 

Grundsätzlich wird die Fellfarbe eines Kaninchens von mehreren mehreren Faktoren bestimmt. Um es nicht gleich zu kompliziert zu machen, fange ich erstmal mit dem Grundlegenden an.

 

Phänotyp bedeutet wie das Kaninchen wirklich aussieht.

Genotyp bedeutet was es ausserdem noch an Erbeigenschaften trägt.

Dominanz: ein dominantes Gen wird den Phänotyp bestimmen. Es sei denn das Kaninchen hat einen rezessiven Faktor von der Mutter und dem Vater bekommen.

Rezessiv: ein rezessives Gen kann im Genotyp unsichtbar sein wenn ein durch den dominanten Counterpart überdeckt wird. Das rezessive Gen kommt erst zum Vorschein wenn das Kaninchen diesen von Vater und Mutter bekommen hat.

 

Der Farbgensatz wird durch 5 Faktoren bestimmt (es gibt noch weitere, aber erstmal das Grundlegende). Diese werden durch Buchstaben beschrieben ABCDG. Ein gross geschriebener Buchstabe bedeutet dass das Gen dominant ist. Es gibt also auch abcdg.

Beim Phänotyp werden die Buchstaben einzeln angegeben. Es geht nur um das aussehen, also ABCDG. Beim Genotyp zählen auch die Trägereigenschaften. Die Buchstaben werden doppelt angegeben, entweder ABCDG/ABCDG oder AABBCCDDGG. Wenn der Phänotyp und der Genotyp übereinstimmen spricht man von einem reinerbigen Tier. Wenn es nicht übereinstimmt spricht man von einem spalterbigen Tier.

 

ABCDG ist die dominanteste Form. Es ist das Wild-farbene Kaninchen.

 

A bedeutet dass das Kaninchen Farbe im Fell hat. a bedeutet dass die Farbpigmentierung fehlt. Ein a Kaninchen ist somit Albino (weiss mit roten Augen). Das Gen für die Pigmentieren fehlt.

 

Wenn man ein reinerbiges ABCDG mit einem reinerbigen abcdg verpaart werden alle Nachkommen spalterbig AaBbCcDdGg in der F1 Generation. Da Aber ABCDG dominant sind, sehen die Jungtiere alle Wildfarben aus, so wie das eine Elternteil.

In der F2 Generation wird es sowohl interessant als auch kompliziert. AaBbCcDdGg mit AaBbCcDdGg verpaart gibt extrem viele Möglichkeiten. Ich werde es einmal in einem Diagramm erklären.

  A a B b C c D d G g
A AA Aa                
a Aa aa                
B     BB Bb            
b     Bb bb            
C         CC Cc        
c         Cc cc        
D             DD Dd    
d             Dd dd    
G                 GG Gg
g                 Gg gg

Jeder Buchstabe hat im Phänotyp zwei Möglichkeiten Dominant und Rezessiv. Im Genotyp gibt es 3 Möglichkeiten AA, Aa und aa. Die AA und Aa Jungtiere haben Farbe. Die aa Jungtiere sind Albinos. 25% sind reinerbig AA, 25% sind reinerbig aa und 50% sind spalterbig Aa.

Theoretisch gibt es im Phänotyp insgesamt 32 verschiedene Möglichkeiten. Im Genotyp gibt es sogar 243 Möglichkeiten. Allerdings überwiegt aa die anderen Faktoren. Das heisst dass alle aa Tiere weiss, sind, also vom Phänotyp gleich, obwohl sie auch unterschiedliche dominante Gene haben.


A-Serie

A ist der Faktor mit den meisten Varianten. Es gibt mehrere rezessive Faktoren die Teilalbino genannt werden. In dieser Tabelle sind die Oberen mehr dominant als die Unteren.

A Vollpigmentierung
ad Dunkelchinchilla
achi Chinchilla
am Marder wenn mit B / Siam wenn mit b
an Russe
a Vollalbino

Normalerweise überwiegen die dominanten Gene die rezessiven. Allerdings gibt es auch Ausnahmen.

am/an oder am/a sind Typmarder (mit B)/Typsiam (mit b)

Wobei man hier sagen muss dass Typsiam und Typmarder nur nach dem Aussehen benannt werden, die Genetik ist da zweitrangig. Bei den Mardern und Siam Tieren gibt es sehr häufig dunklere und hellere Varianten, die sich unabhängig vom Genotyp entwickeln.


achi

Jetzt kommt ein Beispiel mit einem Teilalbino achi. Dieses hat die Besonderheit, dass es mit B und g zusammen, die sogenannten non-agouti Chinchillas bewirkt. Das heisst dass das Tier genauso aussieht wie die Vollfarbe, es ist aber ein Teilalbino (Chinchilla) ohne den Wildfaktor (G).

achiBCDg non-agouti Chinchilla
achiBcDg non-agouti Havanna-Chinchilla
achiBCdg non-agouti Blau-Chinchilla
achiBcdg non-agouti Feh-Chinchilla

Mit G bewirkt achi dass die gelben Pigmente fehlen. Somit ergibt sich das Chinchilla, ein kaltes Wild. Auch hier sind wieder andere Farben möglich.

achiBCDG Chinchilla
achiBCdG  Blau-Chinchilla

In Kombination mit b und g ergibt sich das Sallander Kaninchen.

achibCDg Sallander
achibcDg  Havanna-Sallander 

In Kombination mit bj ergibt sich das Rhön Kaninchen.

achibjCD(G/g0/g) Rhön
achibjcd(G/g0/g)  Feh-Rhön

am

Der Marderfaktor am hat mehrere interessante Eigenschaften, die je nach Kombination mit anderen Faktoren Kraft treten. 

Marder

Durch die Kombination von am mit B und g kommt das Marderkaninchen zustande. Wenn es B und G ist heisst es Wild-Marder. Die Marder haben als Nestlinge Marderstippen, die der Nestsilberung sehr ähnlich sehen. In den Augen ist ein roter Blitz zu sehen. Die sogenannten Feueraugen. Streng gesehen werden Marder in Dunkel- und in Typmarder eingeteilt. In der Theorie soll es so sein dass reinbringe Marder, also am/am, Dunkelmarder sind und spalterbige Marder, also am/an oder am/a, die Typmarder sind. In der Realität ist dies allerdings sehr häufig nicht der Fall. Da gibt es am/a die Dunkelmarder sind und Typmarder die am/am sind.

Natürlich gibt es hier wieder die Grundfarben. Allerdings mit einer Variation. Das was theoretisch Schwarz sein sollte heisst bei Mardern Braun. Also amBCDg ist Braunmarder.

Siam

Durch die Kombination von am mit b und g kommt Siam zustande. Auch hier gibt es die helleren Typsiam (theoretisch am/a). Und auch hier ist das äusserliche welches bestimmt ob ein Siam Typ- oder Dunkelsiam ist und nicht die Genetik.

Das ambCDg heisst übrigens Siam-Gelb. 


an

Dies ist das Russengen. Es sind die einzigen mit roten Augen und Farbe im Fell. Allerdings beschränkt sich die Farbe auch die Ohren, die Nase, den Schwanz und die Stiefel. Der Rest ist weiss.


B-Serie

Die Faktoren B, C und D sind die eigentlichen Pigmentfaktoren. G ist ein Farbverteilungsfaktor. B ist besonders, da es Semidominant ist. B ist im Wildkaninchen vertreten und ist sowohl dominanter, als auch rezessiver als spätere Mutationen.

Bee Dunkeleisengrau
Be   Eisengrau
B  
bj Japaner
b Fast ausschliesslich gelbe Pigment. Macht mit g Thüringer und mit G Gelb.

Bee und Be

Da ich nicht mit diesen Genen züchte, weiss ich nur wenig über Bee und Be. Anscheinend überreiten sie aber G. Somit kann ein Kaninchen fast schwarz aussehen, aber trotzdem G sein. Dies ist dann der Fall wenn Bee oder Be gleichzeitig vorhanden sind.


bj

Das Japanern bewirkt eine unvorhersehbare Aufteilung von Farbe in dem Fell mit einer gelblichen Grundfarbe. Die gelbliche Farbe kann von Cremig-weiss bis hin zu fast rötlich gehen. Dies ist abhängig von Modifikationsgenen (mehr dazu später).

Die zusätzliche Farbe ist abhängig von dem C und D. Bei AbjCD spricht man von einem Japaner. AbjcD ist ein Havanna-Japaner, AbjCd ein Blau-Japaner, und natürlich ist Abjcd ein Feh-Japaner. Ich habe ganz bewusst der Wildverteilungsfaktor weggelassen. Denn bei Japanern ist er eh sehr schlecht zu sehen und sie können alles haben, G, g0 und g.

Die Verteilung der Farbe ist sehr individuell, von einem kleinen Farbtupfer bis hin zu komplett gemustert. Ideeller Weise sollte das Gesicht in der Mitte geteilt sein. Wenn man sich dann einen Strich über den Rücken vorstelle, sollte die Farbe rechts und links vom Strich immer abwechseln. Eine Art Mosaik oder Marmor bildend. Da es so viele Varianten gibt geht man stark davon aus dass auch hier mehrere Modifikationsgene zur Farbverteilung beitragen.

Rhön

Das Rhön entsteht durch eine Kombination von achi mit bj. Auch hier gibt es die Farben wie beim Japaner. Nur heissen sie dann natürlich Blau-Rhön etc.

Wenn Rhön mit am zusammen auftritt spricht man von Siam-Rhön.


b

Das b ist sehr interessant da es so viele Möglichkeiten birgt. Mit G ist es Gelb, mit g Thüringer, mit achi und g Sallander, mit am Siam. Es gibt also mehrere Farben, die nur durch b hervorgebracht werden können.


C

C ist relativ einfach da es nur eine Mutation hat. Das rezessive c bewirkt das sogenannte Havanna. Es ist ein Schokoladeguss Braun ähnlich einer Zigarre. Daher auch der Name Havanna.


D

D ist relativ einfach da es nur eine Mutation hat. Das rezessive d. Dieses bewirkt das sogenannte Blau. Die Pigmente sind nicht wirklich blau, sondern eher eine Verdünnung von Schwarz, welche das Tageslicht durch die halbdurchsichtigen Haare mit der Wellenlänge für Blau reflektiert.


G-Serie

Wie schon mehrfach erwähnt ist G keine Farbe, sondern ein Farbverteilungsfaktor. Es existieren 3 Varianten. G, g0 und g (Dominanzverhältnisse entsprechen der Reihenfolge). Abgesehen von wenigen Ausnahmen, sind diese sehr deutlich sichtbar.

G Wildverteilung
g0 Lohfaktor 
g einheitliche Farbverteilung

Die grösste Ausnahme sind Bee und Be. Wenn der Eisengrau-Faktor vorhanden ist, verdrängt er den Wildfaktor G, sodass er nicht sichtbar ist.

Weitere Ausnahmen sind Japaner und Rhön. Sie können G, g0 oder g sein, aber es kann zum Teil sehr schwer sein es zu sehen. Erst durch Kreuzung mit entsprechenden Partnern kann man rausfinden was das Tier wirklich ist.

Auch bei gelben Tieren wie Roten Neuseeländern und dem Sachsengold ist der Wildverteilungsfaktor im Grunde gar nicht mehr zu erkennen.


G

G ist der Wildverteilungsfaktor. In Kombination mit achi entstehen die Chinchillafarben. In Kombination mit am die Wildmarder.


g0

Der Lohfaktor ergibt das Lohkaninchen, wenn er mit den entsprechenden y-Modofikationsfaktoren ausgestattet ist. Ansonsten entsteht das Otter. 

In Kombination mit achi, am oder an entsteht Weissgranne. 


g

g verhindert eine Farbverteilung im einzelnen Haar und führt zu einer einheitlichen Farbe. Aber aufgepasst, dies gilt für die Wildverteilung. Beim Sallander zum Beispiel ist ja auch eine Farbverteilung, die davon nicht beeinflusst wird.


Farben

Hier eine Liste einiger Farben. Damit es nicht allzu lang wird, habe ich sie an meine Tiere angepasst. Ansonsten bin ich gerne für alle Fragen offen.

 

ABCDG Wild
AbCDG Gelb
AbCDg Thüringer
AbCdg Isabell
AbcDg Orange (Havanna Thüringer)
Abcdg Separator
ABcdG Feh-Wild (Lux)
ABcDg Havanna
ABcdg Feh
ABCdG Blau-Wild (Perlfeh)
ABCdg Blau
ABCDg Schwarz

Modifikationsgene

s-Faktor

Dieses sind die Holländerfaktoren. Derzeit erfreuen sie sich grosser Beliebtheit in Hobbyzüchterkreisen. Sie bewirken eine Aufhellung des Haarkleides von einem weissen Stupser auf der Nase, einer Kleinen Blesse, über weisse Vorderpfoten, bis hin zu einem fast gänzlich weissem Tier mit lediglich einem Farbring um die Augen und die Blume.

x-Faktor

Der x-Faktor hat eine ähnliche Wirkung wie das Albinogen. Bei einer Mutation von X zu x entstehen ebenfalls Tiere mit weissen Haaren. Nur in der Regenbogenhaut (Iris) werden noch Pigmente gebildet. Diese Tiere haben blaue Augen. 

Wenn ein Tier beide Gene für ein weisses Haarkleid hat, also aaxx, dann überwiegt das Albinogen und das Tier hat rote Augen.

y-Faktoren

Die y-Faktoren verstärken den gelb-Anteil im Fell. Bis hin zu einem fast rötlichen Ton. Die Anzahl und Qualität der y-Faktoren bestimmen wie ausgeprägt sich zum Bespiel die Lohe entwickelt. Ohne y-Faktoren ist dies ein Otter Kaninchen. Also Ag0 = Otter und Ag0y ist Loh. Der Gelbverstärker ist stark ausgeprägt bei Roten Neuseeländern und dem Sachsengold.


K Schecken

Die Scheckung wird durch das unvollständig dominante Gen K bewirkt. Die bedeutet dass es als Kk auftreten muss um eine Scheckung zu erreichen. Hier sollte man tunlichst darauf achten dass man Schecken nicht miteinander verpaart. Die reinbringen KK, die dabei entstehen können, sind die sogenannten Weisslinge, auch Chaplins genannt. Diese haben eine verminderte Vitalität und gelten als Qualzucht.

In Verbindung mit bj gibt es Japanerschecken, welche sehr auffällig bepunktet sind, da die Punkte verschiedene Farben haben.


Haarfaktoren

V

Das Normalhaar ist das einzig dominante Gen bei den Haarfaktoren.

v, rex, sa

Das v ist das Langhaar bei Angoras. Das rex führt zu einem kurzen dichten Haar, welches als Jungtier gelockt ist (es gibt auch noch dem und noch, welche Kurzhaar bewirken). Das sa ist der Satinfaktor, welcher zu einem Seidenglanz im Haar führt. Teilweise sind auch Kombinationen möglich. Zum Beispiel gibt es Satinrexe.

Wenn man den Phänotyp des Normalhaares beschreibt würde V genügen. Wenn man den Genotyp beschreiben will muss man spezifischer vorgehen.

Ein Satinträger ist dann Sa/sa; ein Rexträger Rex/rex und ein Langhaarträger V/v.